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Das perfekte Pitch Deck erstellen

Natalie Ediger, 20. Dezember 2019· Marketing

Das Pitch Deck: Investoren richtig überzeugen

Sie stehen gerade vor der grossen Aufgabe potentielle Investoren  zu überzeugen? Sie versuchen Ihre Geschäftsidee anschaulich zu präsentieren und stehen ein wenig auf dem Schlauch? Ob in der “Höhle der Löwen”, einer anderen Veranstaltung oder in einem persönlichen Gespräch, ein gut geplantes und erstklassig ausgearbeitetes Pitch-Deck ist das A und O, um sowohl das Geschäftsmodell, als auch die persönliche Unternehmenskompetenz überzeugend zu präsentieren.

Alles was Sie zu diesem Thema wissen sollten, von der Erstellung, den wichtigen Elementen, den No-Gos bin hin zur Präsentationstechnik, gibt es in unserem ultimativen Pitch Deck Guide.

Was ist ein Pitch Deck?

Unter einem Pitch Deck versteht man eine kurze Präsentation einer Geschäftsidee oder eines Business Modells eines Startups, die zur Ansprache der Investoren dient.

Klassische Businesspläne sind lang. Sehr lang. Etablierte Investoren haben heute weder die Zeit noch das Bedürfnis sich durch eine 50-Seiten Präsentation zu kämpfen – und das bei etwa 1000 – 1500 Startups. Somit konnte sich das Pitch Deck gegenüber dem Business Plan durchsetzen, um eine kurze Erstvorstellung auf der Suche nach Finanzspritzen zu ermöglichen. Ziel des Pitch Decks ist es die wichtigsten Informationen in etwa 10-20 Seiten abzuarbeiten, damit die Kapitalgeber in kürzester Zeit einen Überblick zur Geschäftsidee, sowie dem Investitionsbedarf erlangen.

Wichtig ist, dass dem Investor die folgenden Punkte klar werden:

  1. In was genau wird investiert?

  2. Lohnt sich die Investition?

Aber damit sei es noch längst nicht getan. Die Erstellung eines Pitch Decks ist für viele Unternehmer ein schweisstreibender und komplizierter Prozess. Wir helfen Ihnen an dieser Stelle und zeigen welche Elemente in einen perfekten Pitch Deck gehören.

Das perfekte Pitch Deck – wichtige Elemente

Es ist immer wieder schön, wenn man einfach schnell mit dem Zauberstab schwingen kann und Eins, Zwei, Drei,… alles ist erstellt. Naja, zumindest in Filmen. In der Realität muss natürlich alles sorgfältig geplant und erarbeitet werden. Und so auch das Pitch Deck. Das perfekte Template gibt es nicht. Ganz im Gegenteil: Von Templates sollten Sie lieber generell die Finger weglassen.

Die Präsentation sollte für den Zweck und auf die jeweiligen Bedürfnisse des Publikums angepasst sein, sowie zum Corporate Image und Anlass passen. Für die Erstellung eignen sich am Besten Programme wie zB. Powerpoint, Keynote oder auch Prezi. Und obwohl es nicht die Zauberformel für das perfekte Pitch Deck gibt, basieren alle erfolgreichen Präsentationen auf einem ähnlichem Aufbau:

  1. Der Elevator Pitch: In der Einleitung sollten Sie kurz und präzise die Einzigartigkeit der Geschäftsidee veranschaulichen. Wofür Stehen Sie? Was ist Ihr Slogan? Ein kurzer Pitch im Pitch sozusagen. Denken Sie daran: “Weniger ist mehr!” Die Opening Sequenz sollte deswegen nicht länger als 30 Sekunden dauern.

  2. Das Problem: Hier ist es wichtig die “Paint Points” der Gesellschaft zu betonen. Welcher konkreter Bedarf besteht heutzutage? Überlegen Sie dabei genau, ob es auch wirklich ein Problem ist, welches eine Lösung erfordert. Idealerweise nutzen Sie an dieser Stelle das Prinzip von Storytelling, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu gewinnen. Dabei
    muss jeder das Problem von vornherein nachvollziehen können. Komplexe Formulierungen sind hier Fehl am Platz.

  3. Die Lösung: Spotlight on für das eigentliche Produkt! Hier präsentieren Sie Ihre Idee als optimale Lösung für das vorher beschriebene Problem. Hier lauert schnell die Gefahr zu viel unnötige Informationen einzubinden und sich zu lange auf dieser Folie aufzuhalten. Denn Sie sind Experte und stehen nun vor der Herausforderung alles in wenigen Worten zusammenzufassen. Achten Sie auf eine präzise Ausdrucksweise ohne viel “drumherum”. Selbst ohne detailliertem Fachwissen muss das Publikum die Lösung verstehen können. Idealerweise zeigen Sie hier bereits einen Prototypen.

  4. Das Marktpotenzial: Wer ist die Zielgruppe? Wie gross ist der Markt? Sie sollten selbstverständlich beweisen können, dass das Produkt einen rentablen Markt bietet und nicht bereits zu gesättigt ist. Ohne Recherche und exakten Zahlen werden Sie an dieser Stelle keine Investoren überzeugen können. Also, ob durch eigens durchgeführte Umfragen oder vorhandene Marktforschungen, bekräftigen Sie Ihren Aussagen unbedingt mit Statistiken.

  5. Das Geschäftsmodell: Eine enorm wichtige Folie für den Investor! Denn wer Geld möchte, muss auch klar darstellen wie und über welche Kanäle in der Zukunft Umsatz generiert wird. Welche Einnahmen und Ausgaben sind zuerwarten? Wo ist der Breakeven? Wie lässt sich der Umsatz in der Zukunft skalieren? Ein bereits ausgearbeiteter Finanzplan kann sehr hilfreich sein.

  6. Wettbewerb und Wettbewerbsvorteil: Investieren Sie in diesen Punkt eine ausgiebige Recherche und verzichten Sie auf die Aussage “Wir haben keine Konkurrenz”. Damit werden Sie keinen Investor gewinnen und Ihrer Glaubwürdigkeit nur schaden. Eine detaillierte SWOT Analyse kann behilflich sein um aufzulisten, wo Sie, im Vergleich zu anderen, mit der Idee genau stehen. Betonen Sie an dieser Stelle Ihren “Unique Selling Point und zeigen Sie wie Sie sich von der Konkurrenz abheben.

  7. Proof of Concept: Taten sprechen mehr als Worte. Zeigen Sie Ihre bisherigen Meilensteine, welche Ziele Sie sich setzen und mit welchen KPIs der Erfolg gemessen werden kann. Investoren wollen Zahlen sehen! Bauen Sie in Ihre Präsentation erste Umsätze ein.

  8. Team: Das Pitch Deck dient bei weitem nicht nur, um die Geschäftsidee vorzustellen. Denn selbst die beste Geschäftsidee wird nicht erfolgreich sein, wenn hinter hier kein kompetentes Team steht. Investoren möchten auch wissen in wen sie denn investieren. Stellen Sie an dieser Stelle die wichtigsten Teammitglieder und deren Kompetenz, sowie die Aufgabenverteilung vor.

  9. Der Zweck/ Die Gegenleistung: Die Investorenfolie. Zeigen Sie genau wofür Sie das Investment benötigen und welche Gegenleistung der Investor davon erlangen kann.

  10. Zusammenfassung: Damit Sie nicht gleich wieder in Vergessenheit geraten, sollten die wichtigsten Inhalte auf der letzten Folie nochmal zusammengefasst werden. Konzentrieren Sie sich ausschliesslich auf die wichtigsten Punkte, damit die Folie nicht überladen wirkt. Fügen Sie ausserdem Ihre Kontaktdaten, sowie relevante Social Media Kanäle hinzu.

Eigentlich hört sich das alles nachvollziehbar und einfach an, richtig? Trotzdem stolpern viele Geschäftsführer über das eigene Pitch Deck. Um erfolgreich bei den Investoren zu landen, sollten Sie deswegen folgende Stolpersteine vermeiden:

Zu viel “drum-herum”

Denken Sie daran: Weniger ist mehr! Verzichten Sie auf zu viele Stichpunkte (oder gar vollständige Sätze) auf den Folien und bringen Sie die relevantesten Inhalte präzise auf den Punkt. Beweisen Sie dem Publikum, dass Sie und Ihr Team den USP in wenigen Worten wiedergeben können.

Bitte kein Template!

Langweilige Präsentation ohne jeglichen Bildern und Grafiken, sowie einem 0815 Design werden auf wenig Begeisterung stossen. Das Pitch Deck muss nicht gerade einen Kunst Nobelpreis erhalten, aber trotzdem durch individuelles Visual Storytelling überzeugen und im Einklang mit der Geschäftsidee sein.

It’s all about Storytelling

Statt langweiligen Fakten zu liefern, sollte Ihre Idee in eine emotionale und fesselnde Geschichte verpackt sein. Schliesslich müssen Sie die Aufmerksamkeit des Publikums schnell an sich ziehen und diese auch über die gesamte Präsentation halten.

Rechtschreibfehler

Dass das Pitch Deck absolut fehlerfrei sein sollte, versteht sich eigentlich von selbst. Eine leichtsinnige Arbeitsweise bereits bei der Erstvorstellung kann kein Investor in der Zukunft gebrauchen.

Das Pitch Deck richtig präsentieren

Mit einem gut durchdachten Pitch Deck haben Sie schon mal ein enorm wichtiges Fundament gelegt. Falls Sie den Pitch Deck aber live präsentieren müssen, sollte auch das gut geplant und geprobt sein. Denn eine schlechte Präsentation wird Ihnen nicht gerade Glaubwürdigkeit verschaffen. Ziel ist es sich selbst und das Team als kompetentes Business vorzustellen.

Denken Sie dabei besonders an die erste Slide, die Ihre Geschäftsidee in kürzester Zeit beeindruckend und fesselnd vermitteln soll. Haben Sie es geschafft in den ersten Sekunden zu überzeugen, ist ein wichtiger Baustein für die folgende Präsentation gelegt. Lesen Sie ihre Slides nicht einfach vor. Stichpunkte emotionslos vorzulesen, haben wir in der Grundschule gemacht. Als Geschäftsinhaber dürfen Sie ruhig ein wenig mehr Professionalität an den Tag legen. Der Vortrag sollte auch gut geübt sein, um nicht in Abschweifungen und unnötigen Informationen auszuarten.

Pitch Deck vs. Business Plan?

Was ist nun der grosse Unterschied zwischen einem klassischen Business Plan und einem Pitch Deck und für welches sollten Sie sich entscheiden? Eigentlich geht es hier gar nicht um das “entweder, oder”. Brauchen werden Sie beides, nur für unterschiedliche Zwecke.

Der Businessplan umfasst eine viel detaillierter Beschreibung der Firma und ist aus diesem Grund viel umfangreicher. Generell sollten Sie einen Businessplan erst zuschicken, wenn der Investor explizit danach verlangt, aber niemals als Erstvorstellung. Hier die wichtigsten Unterschiede:

Pitch Deck

Business Plan

Umfang

10-20 Folien

40-100 Seiten

Zweck

An Investoren zuschicken oder präsentieren; meist Erstvorstellung

Auf explizite Anfrage

Inhalt

Stichpunkte der wichtigsten Informationen

Detaillierte und umfassende Firmenbeschreibung

Fazit

Ein Pitch Deck ist ein absolut unabdingbares Tool um in 10-20 Slides die Investoren zu überzeugen. Achten Sie auf ein ansprechendes Format, sowie kurze und präzise Stichpunkte der relevantesten Informationen, die in eine Geschichte verpackt werden. Mit diesen Tipps gelingt es Ihnen die Aufmerksamkeit zu erlangen und die Gunst des Publikum zu gewinnen. Brauchen Sie ich ein wenig Hilfe oder Inspiration? Dann kontaktieren Sie uns gerne .