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Was sind die wichtigsten Social Media Trends für 2020?

Natalie Ediger, 1. November 2019· Kommunikation

Social Media Trends 2020: Wir stellen sie vor

Zahl der Social Media Plattformen wächst, die Erwartungen steigen und der Algorithmus macht es zunehmend schwerer sich in dieser Masse durchzusetzen. Heute noch “in”,  morgen schon wieder “Schnee von gestern”. Wie soll man da noch durchblicken? Im Zuge der Digitalisierung hat sich die Kommunikation aber so gewandelt, dass es ohne Social Media schwierig ist wettbewerbsfähig zu bleiben. Sogar sehr schwierig. Unmöglich!

Die Zeit, in der die Grossmutti kopfschüttelnd behauptet  “Also dieses “Fessbuk” der jungen Leute versteh ich ja überhaupt nicht” ist auch schon vorbei. Mittlerweile ist Social Media in alle Generationen vorgedrungen und in unserer Gesellschaft  kaum noch wegzudenken. Für Unternehmen bietet diese Veränderung  grosse Chancen, denn sie ermöglicht es mit dem Kunden direkt zu interagieren und ein Herzchen oder “Daumen hoch” zu erhalten, sowie mehr Reichweite durch “Shares” zu erzielen.

Wichtig ist, stets auf die neuesten Trends und Veränderungen schnell zu reagieren, denn nur so können Sie auf Überholspur sein und Wettbewerbsvorteile erzielen. Wir haben es uns hier zur Aufgabe gemacht einige Entwicklungen und Erkenntnisse, die das Social Media wohl auch im kommenden Jahr prägen könnten, vorzustellen.

Hand mit Tablet und Social Media Channels.

1. Der Aufstieg von Alternativ-Plattformen

Schon mal was von Tik Tok gehört? Falls nicht, haben Sie einen der grössten Social Media Trends verpasst. Aber keine Sorge, dafür sind wir ja hier. Vereinfacht zusammengefasst, ist Tik Tok das Instagram für Videos, welche sich durch verschiedene Filter und Zeitraffer bearbeiten lassen, sowie durch Musik aufpeppen. Mittlerweile tummeln sich auf Tik Tok weltweit mehr als 800 Millionen aktive Nutzer, also sogar mehr als auf Snapchat oder Twitter.  Besonders beliebt ist die Plattform bei der Generation Z.

Im Zuge der Reizüberflutung haben die Verbraucher auch mehr Verlangen nach “echten” Inhalten und Video content wird weiterhin an Bedeutung gewinnen. Springen Sie deswegen rechtzeitig auf den Tik Tok Zug auf, bevor die Plattform von Konkurrenz überschwemmt wird und die Reichweite durch Algorithmen minimiert. Zugegeben, TikTok ist wahrscheinlich nicht die beste Option für B2B-Marken, aber für B2C-Unternehmen mit einer jüngeren Zielgruppe bietet es eine grossartige Möglichkeit, um das Engagement mit der Community zu fördern.  Tik Tok ist auf Wachstumskurs und wer weiss, vielleicht ist es bald eine Alternative zu Facebook.

2. Influencer Marketing

Influencer Marketing ist nach wie vor ein extrem einflussreiches Konzept einer jeden Marketingstrategie und kann auch innerhalb des Social Media Marketings für mehr Reichweite, “Shares”, Followers und letztendlich Conversions führen. Trotzdem gelten auch innerhalb des Influencer Marketings neue Spielregeln, und zwar nach dem Motto “Weniger ist mehr”: Im ganzen Trubel um “Fake Followers”, “fake likes” und übersäten “Sponsored Posts”, verlieren Mega Influencer mit 100k+ Followern zunehmend an Glaubwürdigkeit, während Mikro- (10k-100k) und zunehmend sogar Nano (1k-10k) Influencer eine authentische Community mit hoher Interaktion bieten.

Handy mit Instagram Kanal

Im Mittelpunkt Ihrer Influence Marketing Strategie sollte zukünftig vor allem das “Storytelling” stehen. Influencer, die nur mit einem Produkt in die Kamera posen, werden das Herz der Zuschauer auch nicht mehr erobern können. Davon gibt es einfach zu viele. Kreieren Sie gemeinsam mit dem Influencer eine Markengeschichte, die lebendig ist und den Kunden fesselt. So schaffen Sie mehr Authentizität, Glaubwürdigkeit und letztendlich bessere Verkäufe. Allerdings sollten Sie beachten, dass eine richtig inszenierte Kampagne auch viel Zeit in Anspruch nimmt. Planen Sie deswegen weit im Voraus, um die geeigneten Influencer für Ihre Zielgruppe zu finden, sowie den richtigen Content zu entwickeln.

3. Social Media Trend “Digital Detox”

Täglich weltweit 500 Tweets, 95 mio Instagram Posts und 4 mio Facebook Likes pro Minute   haben auf der anderen Seite bei vielen Verbrauchern das Verlangen nach Ruhezeiten erweckt: “Digital Detox” nennt sich der Trend und wird vermutlich, im Zuge der Reizüberflutung, auch weiterhin zunehmen. “Jomo” (Joy of missing out)  statt “Fomo” (Fear of missing out) lautet dann die Devise. Was heisst das für Unternehmen? Weg von Social Media?…  Auf keinen Fall!

Schale mit Detox-Aufschrift.

Hier gilt es vor allem die Zielgruppe genau zu kennen und das Kundenprofil zu bestimmen. So lassen sich dann auch bessere Prognosen für “Detox-Phasen” bestimmter Zielgruppen treffen. Detox Phasen sollten bei aufwändigen und kostspieligen Kampagnen stets berücksichtigt werden. Gleichzeitig sollte man die Bedürfnisse für die digitale Auszeit der jeweiligen Zielgruppen respektieren oder sogar als Chance nutzen, zB durch spezielle Nachrichten oder App-Einrichtungen, die den Kunden sogar daran erinnern das Handy auf stumm zu schalten. Das weckt Vertrauen und Sympathie für die Marke.

Wichtig ist auch Posting Tage, Zeiten und Frequenz, sowie vor allem die Inhalte präzise auszuwählen: Wir können es ja gar nicht oft genug betonen, aber “Storytelling” ist  und bleibt einfach das A und O.

4. User Generated Content (UGC)

Nutzergenerierte Inhalte sind eigentlich kein neuer Trend, aber gewinnen weiterhin zunehmend an Bedeutung und werden noch viel zu oft unterschätzt. Anders als  beim Influence Marketing, handelt es sich hier um “gewöhnliche” Nutzer, Fans der Marke, die “Stories,” “Snaps”,  Live Videos, Blogposts und Bilder kreieren. UGC ist eine regelrechte Wunderwaffe im Social Media, denn es hilft nicht nur Inhalte zu schaffen, wenn die eigenen Ideen mal stagnieren, sondern verschafft mehr Glaubwürdigkeit und Transparenz bei den Kunden und unterstützt den Aufbau einer ganzen Community um die Marke herum.

Verbraucher vertrauen nämlich den Aussagen anderer Kunden  2.4 mal mehr als den Markenbotschaften. Gerade wenn man die Millenniums effektiv mit dem Marketing ansprechen  möchte, müssen wir auf andere Strategien setzen. 84% der Millenniums behaupten, dass sie traditioneller Werbung nicht vertrauen und dass sie sich  verbunden und involviert fühlen möchten, bevor sie sich zum Kauf entscheiden.

3 Menschen beim Selfie machen.

5. Mehr Customer Experience

Es wird zunehmend schwieriger Konsumenten von Produkten zu überzeugen und langfristig zu binden. Die Erwartungen steigen, man möchte Marken, die inspirieren und sich abheben. An dieser Stelle ist es vor allem wichtig ein positives Kundenerlebnis zu gewährleisten. Auf den Social Media Kanälen wird dieser Trend besonders deutlich und sollte somit durch verschiedene Elemente in der Content Strategie berücksichtigt werden:

  • Ephemerer Content: Die “Kurzlebigen” Geschichten sind mit den “Snaps” bei Snapchat gekommen und insbesondere durch die “Instagram Stories” zu einem wichtigen Marketing Element geworden. Stories ermöglichen persönliche Markengeschichten , die sich für den Zuschauer realer anfühlen. Mit 500 Millionen Zuschauer pro Tag, sollten Stories deswegen Teil Ihrer Marketingstrategie werden. Dasselbe gilt aber auch für Live Features: Realtime-Aufnahmen wirken authentischer und glaubwürdiger.

  • Kundenservice: soziale Netzwerke sind seit langem nicht mehr reine Werbeplattformen. Sie sind heutzutage auch wichtige Kanäle um mit dem Kunden direkt zu interagieren und bei Fragen schnell in Kontakt zu treten. Kunden erwarten heute einen 24/7 Support und zunehmend persönlichen Kontakt.  28% der Kunden nutzen soziale Netzwerke bereits effektiv für Kundenservice. Hier werden in Zukunft vor allem Chatbots eine wichtige Rolle spielen, die mit Hilfe von Natural Language Processing (NLP) und künstlicher Intelligenz (KI), Fragen verstehen und entsprechend antworten können.

  • Durch die digitale Transformation liegt der Fokus immer mehr auf  Augmented Reality. Schaffen Sie Mehrwert für Ihre Marke durch stärkeres Visual Storytelling, anstelle von einfachen Posts, um die Zuschauer zu fesseln.

Fazit: Social Media bleibt wichtiges Marketinginstrument

Viele unterschätzen nach wie vor die Aufgabenbereiche von Social Media Marketing. So werden soziale Netzwerke häufig auf eine Praktikumstelle reduziert, die sich alle paar Monate ändert_._ Aber gerade mit der heutigen Bedeutung von Social Media und dem hohen Wettbewerb ist es enorm wichtig viel Wert auf eine richtige Strategie und kreativen Inhalten in Form von Storytelling zu legen. Ansonsten wird es nur sehr schwierig sein grosse Massen zu erreichen. Herzchen, Däumchen und Retweets erfordern mehr Fachwissen und Zeitaufwand, als man vielleicht vermuten würde, zumindest wenn das Social Media Marketing als effiziente Kommunikationsstrategie dienen soll.

Also, unabhängig davon ob Sie Social Media Fan sind oder nicht, investieren Sie in die richtige Strategie und seien Sie stets “up to date” mit den richtigen Social MediaTrends, um schneller zu reagieren als die Konkurrenz. Spätestens wenn Sie durch Social Media Ihre Quartalszahlen verdoppeln können, werden Sie auch Befürworter von Facebook, Insta und Co. Und falls nicht, nun ja …. Ihnen wird wohl nichts anderes übrig bleiben als die Herzchen, Däumchen und Tweets lieben zu lernen, oder besser gesagt  zu “liken”, denn, trotz veränderten Trends, werden soziale Netzwerke nicht einfach verschwinden.

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