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Wie wir bei Cleverclip Erklärvideos erstellen

Natalie Ediger, 10. Oktober 2016· Digitales Lernen

Unser Geheimnis wie wir Erklärvideos erstellen

Cleverclip gefiel mir als Unternehmen von Anfang an. Einer der Hauptgründe dafür war, dass das Team Design und Design Thinking ganz instinktiv in den Produktionsprozess integriert. Das ist im Vergleich zu klassischen Werbeagenturen ziemlich ungewöhnlich. Vielleicht, weil die Verbindung von Erklärvideos und Human Centered Design (HCD) für viele auf den ersten Blick seltsam wirkt? Trotzdem: Ich bin davon überzeugt, dass der HCD-Ansatz in jeder Branche Anwendung finden kann. Und genau deswegen bin ich nun Teil des Cleverclip-Teams. Wir wollen ja nicht nur hübsche Videos kreieren! Vielmehr wollen wir Probleme neu definieren, Dinge hinterfragen und innovative Ansätze zur Erklärung von komplexen Sachverhalte finden. Wir verraten hie unsere kleinen Secrets wie wir Erklärvideos erstellen …

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Was (zur Hölle) ist „Human Centered Design“ eigentlich?

Die Urväter des HCD, IDEO, fassen die Grundlagen des Konzepts treffend zusammen: „Bei Human Centered Design geht es darum, sich in die Menschen, für die man designt, hineinzuversetzen. Dazu werden Ideen entwickelt, Prototypen gebastelt und das Ergebnis kontinuierlich mit den Partnern besprochen. Die so entstandenen, innovativen Lösungen werden dann in die Welt hinaus getragen“.

Also: Wie gehen wir bei Cleverclip Probleme an? Wie bleiben wir kundenfokussiert? Und wie schaffen wir es, uns einer Lösung Schritt für Schritt zu nähern?

It’s all about the Endnutzer

Foto Prozess

Von der ersten Sekunde eines Projekts haben wir die Prinzipien des Design Thinking im Hinterkopf. Der Kick-Off-Workshop mit unseren Kunden ist rund um unsere „Canvas“ aufgebaut. Diese baut auf der „Business Model Canvas“-Idee von Alexander Osterwalder auf, die auf die Bedürfnisse von Cleverclip angepasst wurde.

Der erste Schritt ist, unseren Kunden zu verstehen. Wer ist er, wie alt ist er, was tut er? Was sind seine Interessen, Ängste, Sorgen? Was bringt ihn morgens aus dem Bett? Daraus entsteht unsere „Persona“, die uns den ganzen restlichen Produktionsprozess auf Schritt und Tritt begleitet. Diese Persona ist immer ziemlich schnell für alle Beteiligten im Raum und wird oft sogar beim Namen genannt – ganz wie der imaginäre Freund aus unserer Kindheit.

Doch wozu das alles? Ganz einfach: Unsere Kunden sollen so früh wie möglich verstehen, dass wir das Video letztlich nicht für sie, sondern für den Endnutzer machen.

Alte Probleme neu benennen

Doch genau das ist die größte Herausforderung für uns. Denn da das Video nicht für den Kunden, sondern für den Zuschauer produziert wird, müssen wir das Problem oft neu definieren und benennen. Und zwar nicht aus der Sicht des Kunden, sondern der Zielgruppe. Bei Cleverclip nennen wir das „The Big Question“: Was will der Zuschauer eigentlich wissen, wenn er das Video sieht?

Hier stoßen wir oft auf das gleiche Problem. Denn was der Kunde aussagen will, stimmt meist nicht mit dem überein, was die Zielgruppe wissen möchte. Daher ist dieser Teil des Workshops oft recht zeitintensiv. Wir wollen aber auf Nummer sicher gehen, dass wir den Nagel auch wirklich auf den Kopf treffen.

Nachdem wir unsere Informationen gesammelt haben, besprechen wir Projektmanager sie mit unserem Team. Wir stellen die Persona vor und erklären die Eckpfeiler des Auftrags im Rahmen eines Design Briefings. Alle Beteiligten – Designer, Texter, etc. – wissen von Anfang an, für wen das Video produziert wird und welche „Big Question“ beantwortet werden soll. Die Persona wird vom gesamten Team weiterentwickelt, sie bekommt ein Gesicht und Charakterzüge. Das hilft uns dabei, unser Publikum besser zu verstehen.

MVP – der Härtetest

Einer der wichtigsten Aspekte des HCD ist die Einbindung des Endnutzers in den Design-Prozess. Genau deshalb versuchen wir, so früh wie möglich einen Prototypen des Produkts zu erstellen. Den testen wir dann – und zwar nicht mit dem Kunden, sondern mit dem Endnutzer. Wir erkennen dabei sofort, ob wir den richtigen Nerv getroffen haben, ob das Thema gut vermittelt wird und ob das Publikum die „Big Question“ beantworten kann.

Die Arbeit mit einem Minimum Viable Product (MVP) ist dafür wirklich hilfreich. Ein MVP ist ein Produkt, das bereits funktionstüchtig, aber noch weit weg vom endgültigen Ergebnis ist. Es ist nun mal einfacher, ein Produkt am Anfang als am Ende des Prozesses zu verändern. Ein Schritt zurück kann oft zwei Schritte nach vorne bedeuten.

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